Wenn es nach manchen Schreibenden geht, lauert die Schreibblockade auf all deinen Wegen, um dich gerade dann zu attackieren, wenn du es am wenigsten brauchen kannst.
Für mich ist dieses mystische Sammelkonzept Schreibblockade ungreifbar, vielleicht ein bisschen wie der Stress, von dem manche Menschen ständig begleitet werden und den andere gar nicht so oft fühlen. Was ich jedoch sehr gut verstehen kann, ist die Belastung, die durch das Gefühl einer Schreibblockade entsteht. Daher möchte ich dir in diesem Artikel ein paar Informationen darüber geben, was Schreibblockaden sind und wie du am besten damit umgehen kannst.
Inhalt
Was ist eigentlich eine Schreibblockade?
Bei einer Schreibblockade handelt es sich um ein psychisches Phänomen, bei dem der/die Schreibende das Gefühl hat, nicht mehr schreiben zu können. In den meisten Fällen ist es vorübergehend und oft kann es auch damit abhängen, woran du gerade arbeitest.
In Büchern oder Filmen bekommen wir oft ein sehr überzeichnetes, fast schon übertriebenes Bild von Schreibblockaden präsentiert: Sie werden als ständige Qual des Schreibenden und etwas, dem man schutzlos ausgeliefert ist, dargestellt, was sie jedoch keinesfalls sind.
Im Normalfall lassen sich bei eingehender Reflexion und Auseinandersetzung die Gründe für solche Blockaden finden und durch entsprechende Strategien und Techniken lösen.
Es gibt einige solche Gründe dafür. Und ich gehe in diesem Blogartikel nur auf jene ein, welche die meisten von uns in unserem SchreiberInnen-Leben erfahren, und die mithilfe eines Schreibcoachings „einfach“ überwunden werden können. Es gibt natürlich auch andere Schreibblockaden, die mit traumatischen Erfahrungen etc. zusammenhängen, und zu deren Lösung es psychologische Beratung braucht.
Gründe für Schreibblockaden
- Keine Lust/kein Interesse – du bekommst oder wählst ein Thema, zu dem du etwas schreiben sollst, und du hast so gar keine Lust damit anzufangen.
- Überforderung – du hast so viel für dein Projekt zu tun und weißt gar nicht, wo du anfangen sollst.
- Innerer Zensor/Perfektionismus – du musst zuerst alles gelesen und vorbereitet haben, bevor du anfängst.
- Fehlender Überblick – du weißt genau, was du jetzt im Kleinen machen solltest, aber dir fehlt die Perspektive, wie alles zusammenhängt und was daraus entstehen kann.
- Negative Erfahrung – du hast negatives Feedback bekommen und hast das Gefühl, dass es nie besser werden kann.
Was kannst du bei einer Schreibblockade machen?
Reflektiere, was die Ursache für die Blockade sein könnte. Welche Aufgaben möchtest du gar nicht beginnen, welche sind kein Problem?
Wenn du die Ursache kennst, geht es darum, die richtigen Schreibstrategien zu finden, damit du wieder ins Schreiben kommst. So kannst du deine eigene Schreibroutine und einen Werkzeugkoffer entwickeln, der mit Schreibstrategien gefüllt ist, die dich in deinem Schreiben unterstützen.
Wenn du das Gefühl hast, dabei Unterstützung zu brauchen, dann nutze ein Schreibcoaching, um die richtigen Strategien für dich zu finden. Dadurch lernst du auch, welche Wege es für dich aus der Schreibblockade gibt.
Let’s go! 7 Tipps, um gleich ins Schreiben zu kommen
- Beginne assoziativ – Schreibe alles zu einem Thema auf, was dir in den Sinn kommt. Mache ein Freewriting oder ein Clustering.
- Reduziere deine Schreibzeiten – Wenn du merkst, dass es so gar nicht mit dem Schreiben funktionieren will, dann setze dich doch nicht zwei Stunden unter Druck. Beginne mit fünf oder zehn Minuten. Wenn du merkst, dass du die Zeit durchschreiben kannst, erhöhe sie ein wenig.
- Schreib den beschissensten Text der Welt – Oft steht dir dein eigener innerer Zensor im Weg „Das ist doch nicht gut genug.“, „Das nennst du Schreiben?“ oder „Wer soll das bitte lesen wollen?“ sind nur einige Arten des inneren Dialogs, wenn man zu kritisch meinen ersten Textfassungen ist.
- Diktiere – Du weißt, was du sagen möchtest, findest aber nicht die richtigen Worte und kommst daher nicht weiter? Dann nimm dein Smartphone, starte die Aufnahme-App und diktiere das, was du sagen möchtest, damit du es später aufschreiben kannst. Das nimmt den Druck, da du ja „nur“ sprichst und noch nicht schreibst.
- Markiere dir nach dem Schreiben gut sichtbar, dass du geschrieben hast. So kannst du visualisieren, was du schon geschafft hast.
- Belohne dich regelmäßig dafür. Oft ist die Belohnung das Erste, das wir vergessen, „… weil wir das ja sowieso machen müssten, da darf man doch keine Belohnung dafür bekommen.“ Aber gerade, wenn wir unter Druck stehen, müssen wir uns Belohnungen und so auch unsere Wertschätzung für uns selbst zeigen. (Ja, es gibt auch Selfcare für Schreibende.)
- Erweitere deinen Werkzeugkoffer – Schreiben ist Handwerk. Wir lernen jeden Tag mit jedem Text, den wir schreiben. In einem Schreibcoaching kannst du verschiedene Techniken und Strategien lernen, die dich dabei unterstützen, die verschiedenen Herausforderungen im Schreibprozess zu meistern.
Hier findest du eine Übersicht über die Coachings, die ich anbiete.
Mehr als 30 Tipps gegen Schreibblockaden findest in diesem Blogartikel von mir.
Writers‘ Fast Food – kleine Schreibübung für jetzt!
Nimm ein Buch, das direkt in deiner Nähe ist. Schlage Seite 27 auf. Lass deinen Finger über dem Buch kreisen und tippe ohne hinzuschauen auf ein Wort.
Nimm dieses Wort, notiere es auf ein Blatt Papier und schreibe drei Minuten lang (Timer stellen) darüber.
Wenn die drei Minuten vorüber sind, schreibe „Jetzt fühle ich mich …“ und ergänze den Satz.
Freue dich auf das nächste Schreiben!
Du möchtest (wieder) schreiben, es soll leichter werden und mehr nach dir klingen, und du hättest gerne professionelles Feedback zu deinen Texten, dann kannst du hier ein Strategiegespräch buchen und wir reden darüber, wie ich dir dabei helfen kann.
“I don’t believe in ‚writer’s block‘. I try and deal with getting stuck by having more than one thing to work on at a time. And by knowing that even a hundred bad words that didn’t exist before is forward progress.” — Neil Gaiman