Eine neue Über-mich-Seite für deine Website soll her oder ein Kapitel für dein Buch. Du setzt dich hin und tippst, löschst weg, tippst einen neuen Satz, wieder zurück, nach vor, zurück … was am Anfang noch tänzelnd und witzig wirkt, führt am Ende dazu, dass du alles löschst und etwas anderes machst.
Der Grund dafür? Du hast dich mit der Erwartung ans Schreiben gemacht, gleich deine perfekte Über-mich-Seite oder dein perfektes Buchkapitel zu schreiben. Diese falsche Erwartung führt dazu, dass du am Ende frustriert bist und gar nichts schreibst. Doch das muss nicht so sein! Versuche es doch einmal mit dem Freewriting.
Inhalt
Was ist Freewriting?
Das Freewriting ist eine Form des assoziativen Schreibens, bei der du nur deinem Strom der Gedanken folgst, ohne Unterbrechungen und Pausen. Du legst vor dem Beginn fest, wie lange du schreiben wirst, und schreibst so lange, bis dein Timer klingelt.
Du kannst ein Wort, eine Phrase oder einen Satz als Impuls für dein Schreiben nehmen und dann einfach loslegen.
Regeln für dein Freewriting
- Wähle vor dem Schreiben einen Startimpuls für dein Freewriting.
- Schreibe mit der Hand.
- Stelle deinen Timer auf 10 oder 15 oder 20 Minuten.
- Beginne mit dem Schreiben und halte dabei deine Hand ständig in Bewegung, mache keine Pausen.
- Schreibe auch dann weiter, wenn dir gerade nichts einfällt. Schreibe so lange „Ich weiß nicht, was ich schreiben soll“, bis dir wieder etwas anderes einfällt.
- Achte während des Freewritings weder auf Rechtschreibung noch Grammatik, lösche oder streiche auch nichts weg.
- Schreibe immer nach vorne (also springe zum Beispiel nicht einen Satz zurück, um ein Wort zu ergänzen)
- Ist die Zeit vorüber, schreibe den angefangenen Satz zu Ende und freue dich über das, was du geschafft hast. 🙂
But why Freewriting?
Dabei kann dich das Freewriting unterstützen:
- Raus aus der Blockade, rein ins Schreiben: Jedes Wort perfekt zu schreiben, gleich von Anfang an, das bringt vor allem eines: eine deftige Schreibblockade inklusive vieler Zweifel und Sorgen. Das Freewriting ist der natürliche Feind der Schreibblockade, weil du einfach alles aufschreibst. Selbst, wenn du über deine Blockade schreibst, bist du schon mitten im Schreiben.
- Authentische Schreibstimme: Das Freewriting hilft dir dabei, deine authentische Schreibstimme zu entwickeln. Du schreibst deinen Gedanken folgend, so wie du sprichst. Das führt zu mehr Authentizität im Ausdruck.
- Inspiration: Auch wenn es toll ist, mit einer Struktur an den Text heranzugehen, kann das Freewriting dabei helfen, dich auf eine neue kreative Spur zu bringen, die du vorher nicht entdeckt hättest.
- Schnell viel schreiben: Durch das Freewriting merkst du, wie viel du alleine in 15 Minuten schreiben kannst. Das stärkt dein Selbstvertrauen und die Lust darauf, weiterzuschreiben, weil du ja weißt „Ah, ich habe ja schon etwas dazu geschrieben!“
- Achtsamkeit: Während des Schreibens konzentrierst du dich auf deinen Gedankenstrom und du erkennst verschiedene Dinge, zum Beispiel könntest du auf sprachlicher Ebene merken, welche Füllwörter du gerne verwendest oder auf emotionaler und mentaler Ebene, welche Themen immer wieder in deinen Texten auftauchen.
- Ins Tun kommen: Wenn du zu oft darüber nachdenkst, wie du am besten an eine Sache herangehst, kann das Freewriting wohltuend sein: Du machst einfach gleich, und das ohne viel zu planen und nachzudenken. Du schreibst und bist mitten drinnen in deinem Abenteuer!
Fazit
Gerade zu Beginn kann das Freewriting schwierig sein, weil du immer weiterschreibst, auch dann, wenn du denkst, keine Ideen mehr zu haben. Aber nach einiger Zeit normalisiert es sich für dich und du schreibst dich in kurzer Zeit in deine neuen Texte hinein!
Mein Vorschlag für dich: Nimm dir dein Notizbuch, schreibe dein heutiges Lieblingswort hinein und mache eine 10-minütiges Freewriting!
Und?
Hast du die Übung probiert? Wie war das Freewriting für dich? Erzähl mir doch einfach davon in den Kommentaren! 🙂