Schreiben ist Ausdruck von Leidenschaft, dem Sinn, etwas Neues zu schaffen und es mit anderen zu teilen. Ein wichtiger Aspekt dieser Leidenschaft ist, dass du schreiben möchtest, ja, dass du sogar den inneren Drang verspürst, zu schreiben, jeden Tag. Daher mag die Frage „Muss ich jeden Tag schreiben, um zu sein bzw. werden?“ am Anfang irreführend wirken, denn: Wie kann etwas, das du machen willst, zu einem Muss werden?
In meinem heutigen Blogartikel teile ich mit dir die positiven und negativen Aspekte dieser Leidenschaft und wie du deine Leidenschaft hegen kannst, ohne dass sie zu Druck und Zwang wird.
Das Schreiben – die große Freiheit
Wenn du ein neues Hobby, eine neue Aktivität für dich entdeckst, spürst vielleicht auch du dieses anfängliche Verliebtsein, diese aufkeimende Leidenschaft für das Neue. Du lernst viel, machst große Fortschritte und mit jedem Mal fühlst du dich freier. Diese anfängliche Phase legt auch den Grundstein für deine Schreibleidenschaft und du kannst dir gar nicht mehr vorstellen, ohne das Schreiben zu leben, denn: Es gibt weder Grenzen noch Hindernisse, nur du und das Schreiben.
Aus Leidenschaft wird Zwang
Je mehr du schreibst, je mehr verschiedene Genres und Textsorten du kennen lernst, desto mehr Strukturen und Grenzen erfährt dein Schreiben: Eine gute Landingpage braucht andere Schreibfähigkeiten als eine spannende Kurzgeschichte, dein Liebesroman stellt dich vor andere Herausforderungen als dein Newsletter. Ab diesem Punkt geht es für dich nicht mehr nur um das freie Schreiben, sondern du gießt deine Texte in Formen, hältst dich an Regeln, damit deine Botschaft beim Gegenüber auch ankommen kann.
Hier beginnt für viele Schreibende ein innerer Zwiespalt: Du willst schreiben, aber die Normen und Vorgaben erdrücken dich, sie killen deine Kreativität und du prokrastinierst. Du schreibst nicht mehr so viel wie vorher und stellst dir die Frage „Wie oft muss ich überhaupt schreiben, damit ich gut schreiben kann? Muss es wirklich jeden Tag sein?“
Für manche Schreibende wird es so bedrückend, dass der Weg in eine Schreibblockade führt.
Raus aus der Abwärtsspirale
Wenn du an diesem Punkt angekommen ist oder merkst, dass du immer wieder dorthin zurückkommst, empfehle ich dir das Folgende:
- Plane regelmäßige verbindliche Schreibzeiten in deinem Terminkalender ein.
- Entdecke für dich eine Routine, die dich beim Schreiben unterstützt:
- Welche Schreibübungen machst du, um ins Schreiben zu kommen bzw. mit neuen Methoden oder Textsorten zu experimentieren? (Dieser Teil deiner Routine nährt deine Kreativität und deine Neugier fürs Schreiben.)
- Welche Texte musst du schreiben? (Wie kannst du deinen Schreibprozess optimieren, damit dir einerseits kleine Schreibzeiten möglich sind, aber andererseits auch der gesamte Text sichtbare Fortschritte macht?)
- Wie viel privates Schreiben möchtest/brauchst du im Alltag?
- Halte dich an deine Routine und plane genügend Zeit dafür ein. Sei bei deinem Zeitmanagement realistisch. Lass dich nicht von deinen idealistischen Vorstellungen unter Druck setzen, sondern arbeite mit konkreten Zahlen, die für dich so leicht machbar sind, dass du dich immer wieder auf deinen nächsten Schreibtag freuen kannst.
Am Ende geht es nicht mehr um die Frage, ob du täglich schreiben kannst, sondern wie regelmäßig du mit Lust schreibst, um an deinem Schreibprojekt dranbleiben zu können.