„Diese Formulierung klingt aber sehr unbeholfen“, „Schreibst du schon wieder diese nutzlosen Morgenseiten? Mach lieber was Richtiges mit deiner Zeit“ oder „Wie soll dieser Unfug bloß deine Newsletter-AbonnentInnen interessieren!“ – das sind nur einige Beispiele dafür, wie sich dein innerer Kritiker in dein Schreiben einbringt.
Die größte Herausforderung ist es für uns SchreiberInnen trotz dieser (über-)kritischen Stimme ins Schreiben zu kommen und uns dabei wohlzufühlen.
In Anlehnung an die Fastenzeit, die gestern mit dem Aschermittwoch angefangen hat, möchte ich dir heute den Impuls des Schreibfastens mitgeben. Allerdings sollst du dabei nicht auf das Schreiben, sondern auf deinen inneren Kritiker verzichten.
Stell dir vor, wie es wäre, in den nächsten Tagen und Wochen einfach zu schreiben, mit Lust und Freude, ohne ständig diese nörgelnden und herummosernden Gedankenfetzen im Kopf zu hören. Wäre das erholsam und befreiend?
Hast du Lust, in den kommenden 40 Tagen auf deinen inneren Zensor zu verzichten? Dann schlage ich dir folgendes Prozedere vor:
- Überlege dir, wohin dein innerer Zensor in den kommenden Tagen geht. Macht er eine Reise oder einen längeren Ausflug? Wo wird er konkret sein?
- Wenn du weißt, wohin du deinen inneren Kritiker schickst, schreibe ihm eine kurze wertschätzende Nachricht, dass du dich in den kommenden 40 Tagen auf dein Schreiben und deine innere Schreiberin konzentrierst. Verabschiede dich und teile ihm auch mit, wann du ihn wieder abholen kommst.
- Verwahre deinen inneren Kritiker inklusive Nachricht an einem Ort, wo er die nächsten Tage und Wochen sicher verweilen kann, ohne dass du ihn immer wieder entdeckst.
- Begrüße ihn nach deiner Schreibfastenzeit wieder und schreibe ein Freewriting darüber, wie die Zeit ohne inneren Kritiker für dich war.