Du stiehlst dir ein paar Minuten zwischen zwei Terminen und verschwindest in dein persönliches Paradies: das Schreibwarengeschäft. Dort stöberst du zwischen all den wunderbaren Schreibmaterialien: Stiften, Papier, Notizbüchern … Deine Finger gleiten über die Seiten der verschiedenen Bücher, du betrachtest mit größter Neugier die Illustrationen am Einband und BAMM! Da ist es – dein nächstes Notizbuch.
So wunderschön gold glänzend und zugleich zurückhaltend in seinem Stil. Am liebsten würdest du es gleich mit deinen Gedanken befüllen. Doch natürlich zahlst du zuerst an der Kasse, erledigst die notwendigen Termine, machst dich auf die Heimreise, und dann ENDLICH … doch es passiert nichts. Keine Wörter fließen aus deinem Stift, keine Gedanken, die sich auf den weichen Seiten verewigen wollen, nur ein Gefühl von Angst: „Was, wenn die Gedanken nicht wertvoll genug für dieses wunderschöne Notizbuch sind? Soll ich wirklich einzelne Seiten für Gedankenfetzen, Fragmente, Versatzstücke verwenden? Vielleicht nehme ich doch lieber einfach das Kopierpapier für den Drucker.“
Diese Angst davor, in ein schönes Notizbuch zu schreiben, kennen viele SchreiberInnen, es ist die Ehrfurcht, etwas mit Unwürdigem zu beschmutzen, obwohl es doch so viel Besseres verdient hätte.
Mir hilft in dieser Situation immer der Gedanke daran, dass auch die schlechtesten Texte, die ich in dieses wunderschöne Buch schreibe, ein Teil von meiner Schreibreise sind, ihren Beitrag dazu leisten und daher ein würdiger Eintrag in dieses Notizbuch sind. Ich sehe diese Notizbücher als Luxus für mich, als Belohnung dafür, dass ich stetig an mir und meinem Schreiben arbeite, etwas, das ich mir verdient habe und das meinen Weg erleichtert.
Geh in dein Lieblingsschreibwarengeschäft, decke dich mit Schreibmaterialien ein und schreibe genüsslich in dein neues Notizbuch, warum es genau jetzt zur richtigen Zeit in dein Schreibleben kommt!