Wie beginne ich mit dem Schreiben eines Textes

Schreibprozess

Stell dir vor, du müsstest dir jeden Tag aufs Neue den Weg zu deiner Arbeit überlegen oder vielleicht zu dem Kindergarten deiner Kinder? Das wäre doch mehr als mühsam, oder?

Genau das Gleiche gilt für das Schreiben deiner Texte. Wenn du regelmäßig schreibst, lohnt es sich für dich, einen Prozess zu entwickeln, dem du folgen kannst. Dadurch wirst du entlastet, weil du dich auf das Schreiben und nicht auf die Planung konzentrierst. So lässt sich dein Textprojekt leichter starten.

In diesem Blogartikel gebe ich dir einen Einblick in meinen Schreibprozess!

1. Was schreibe ich und warum schreibe ich es?

Die wichtigste Frage zu Beginn ist natürlich, was du schreibst. Eine Kurzgeschichte ist keine Master-Arbeit und deine Über-mich-Seite ist nicht dein LinkedIn-Profil. Zu wissen, welche formalen und inhaltlichen Kriterien für deinen Text gelten, ist vor Beginn wesentlich.

Ein weiterer Punkt ist die Frage, warum du diesen Text schreibst. Die Antwort darauf gibt dir Aufschluss, welche Schwierigkeiten während des Schreibprozesses auf dich zukommen könnten: Schreibblockaden, Prokrastination, zu geringe Priorisierung in deinem Alltag, realistisches Zeitmanagement, Fachbegriffe etc.

2. Für wen schreibe ich?

Natürlich ist es auch wichtig, zu wissen, für welche LeserInnen du deine Texte schreibst. Gerade bei Verkaufstexten ist dieser Punkt besonders wichtig, da du wissen musst, welche Probleme, Schwierigkeiten deine Zielgruppe hat, aber auch wie du sie mit deiner Sprache authentisch auf deine Lösungsvorschläge aufmerksam machen kannst.

3. Clustering und Recherche

Wenn die ersten zwei Punkte klar sind, dann geht es im nächsten Schritt darum, Ideen zu sammeln. Hier kannst du wirklich weit ausholen und alles notieren, was dir einfällt, ganz assoziativ in einem Cluster.

Nach dem Clustering hast du die Qual der Wahl. Jetzt geht es darum, sich zu entscheiden, welches Thema/welche Themen du konkreter behandelst, um danach in die Recherche übergehen zu können.

Wie tiefgründig deine Recherche sein muss, hängt davon ab, worüber du schreibst. Ein historischer Roman in einem realen vergangenen Setting benötigt mehr bzw. andere Formen der Recherche als ein Roman, der in deiner Fantasiewelt spielt. Ebenso ist es bei deinen Online-Texten. Deine Über-mich-Seite braucht weitaus weniger Recherche als ein epischer Blogartikel über eines deiner Fachthemen.

4. Aufbau/Vorlagen

In dieser Phase geht es um die Struktur und den formalen Aufbau der Texte. Bei wiederkehrenden Textsorten lohnt es sich, eigene Vorlagen zu verwenden, da du so immer schon ein Grundgerüst für deine Texte zur Verfügung hast, das du nur befüllen musst.

5. Konzept (Botschaft)

In dieser Phase notiere ich mir für jeden Bereich meiner Struktur das, was ich vermitteln möchte, die Botschaft. Darin spreche ich noch keine potenziellen LeserInnen an, sondern ich schreibe ausschließlich für mich das auf, was ich hier sagen möchte.

6. Shitty First Draft

Jetzt geht es so richtig ans Schreiben, mit dem Shitty First Draft, meinem ersten Entwurf, am liebsten schreibe ich diesen mit der Hand. Ich schreibe einfach darauf los und schreibe so lange, bis mein zuvor gestellter Wecker klingelt.

Je nach Länge des Gesamttextes wiederhole ich diese Schreibeinheiten für jeden Abschnitt des Textes oder ich schreibe den Text als Ganzes.

7. Pause

Nach dem ersten Entwurf mache ich eine Pause. Am liebsten gehe ich eine Runde spazieren, um den Kopf freizubekommen, oder ich höre Musik.

8. Übertragen/Überarbeiten

Wenn ich den Text von meinem Notizbuch auf meinen Laptop übertrage, beginnt für mich schon die erste Überarbeitungsphase. Kleine Fehler oder fehlende Wortteile werden angepasst, ich ändere Formulierungen oder Sätze.

9. Pause

Danach mache ich erneut eine Pause, am besten ist für mich eine ganze Nacht, in der ich darüber schlafen kann.

10. Zweites Überarbeiten und Korrektur

Bei kürzeren Textprojekten folgt für mich das zweite Überarbeiten, wo ich noch inhaltliche und sprachliche Veränderungen mache. Danach korrigiere ich den Text. Und voilà, hier sind wir!


Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Hast du einen anderen Schreibprozess? Dann schreibe mir gerne einen Kommentar, wie du an einen neuen Text herangehst!


Wenn du mehr zum Thema Schreiben lernen möchtest, dann schaue dir hier gerne an, wie ich dich durch mein Schreibcoaching unterstützen kann.

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