Das Haiku

Haiku

Kennst du diese Momente, wenn du mit dem Stift in der Hand Knoten im Gehirn entwickelst, weil es so schwer ist, das Simple auf Papier zu bringen? Mir geht es gerade so mit dem Haiku. Und ich gestehe dir gleich zu Beginn, es ist meine Hassliebe. Warum? Das erzähle ich dir gerne! 🙂

Was ist ein Haiku?

Das Haiku ist eine japanische reimlose Gedichtform und sie gilt als eine der kürzesten auf der Welt. Haikus setzen sich aus 17 Lautfolgen zusammen. Diese sind nicht mit deutschen Silben gleichzusetzen, denn es gibt aufgrund eines anderen phonologischen Systems im Japanischen Lautfolgen namens Moren. Das führt zu unterschiedlichen Angaben bei der Silbenzahl von Haikus und natürlich zu Schwierigkeiten bei ihrer Übersetzung.

Und hier findest du schon den Grund für meine gespaltene Beziehung zum Haiku: Ich schätze die Funktionalität des Haikus über alle Maßen, aber der ästhetische Teil ist für mich bei deutschen Haikus, die mit der Intention geschrieben sind, tatsächliche Gedichte in der deutschen Sprache zu sein, sehr schwierig.

Zur einfachen Handhabung habe ich mich entschieden, dir die gebräuchlichste Formanleitung aufzuschreiben:

Das Haiku besteht aus 3 Zeilen mit folgenden Silbenzahlen.

  1. Zeile: 5 Silben
  2. Zeile: 7 Silben
  3. Zeile: 5 Silben

Es gibt noch einen zweiten Grund, warum mir die Beschreibung des Haikus Bauchschmerzen bereitet, denn ursprünglich sind damit im Japanischen auch bestimmte Inhalte (Augenblicke, Jahreszeiten, Sein im Jetzt) verbunden und Symbolik spielt eine wesentliche Rolle. Daher verrate ich dir jetzt gleich, dass ich bei meinen Schreibimpulsen in Coachings die Funktion der Form über die Ästhetik und den Gedichtgenuss stelle. Und das mache ich deswegen, weil ich die Einfachheit und den Schreibfluss bei meinen TeilnehmerInnen in den Vordergrund stelle, sie sollen den Spaß am Schreiben, Tun und Werken fühlen, und sich nicht von der Angst einschränken lassen, dass ihre Inhalte nicht passend wären.

Beispiel für ein Haiku

Was kannst du damit machen?

Jetzt kommen wir zum spannenden Punkt! Warum liebe ich das Haiku, obwohl unsere Beziehung auch kompliziert ist? Weil es mich als Schreibende dazu bringt, Inhalte auf den Punkt zu bringen. Gerade wenn du vorher mehrere Freewritings gemacht hast und so ganz in Weite deiner Schreibmöglichkeiten gegangen bist, ist es ein unbeschreiblich kreatives und inspirierendes Gefühl, mit so klaren Vorgaben und Grenzen zu arbeiten.

Oft hilft dir die Reduktion in der Silbenzahl dabei, andere Begriffe und so eine andere Perspektive auf deine Texte zu finden.

Zudem lässt es dich wieder mehr spielen und experimentieren, und das ist doch wunderbar! 🙂

Schreibimpuls

Also, ran an den Stift, hier kommt eine kleine Aufgabe:

  1. Such dir ein Bild von deinem Traumurlaubsziel.
  2. Schreibe 5 Minuten ein Freewriting zu diesem Bild.
  3. Markiere dir 5 wichtige Stellen darin.
  4. Pack dein Haikuwerkzeug aus und ran an den Stift!

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