Haruki Murakami ist für viele Schreibende der Inbegriff eines Autors mit einer strikten Schreibroutine. Wenn du Interviews mit ihm liest, merkst du schnell, dass er Grundprinzipien des Schreibens gekonnt umsetzt.
Für meinen heutigen Blogartikel wähle ich den zeitlichen Aspekt, um dir zu zeigen, wie zeitliche Begrenzung deine Produktivität steigert, aber auch deine Kreativität schützt.
Was ist mit zeitlichen Grenzen gemeint?
Schreiben mit zeitlichen Grenzen bedeutet, dass du dir schon vorab überlegst, wie lange du an welchen Tagen in der Woche schreiben möchtest. Das setzt voraus, dass du dir schon vorab fixe Schreibzeiten in deinen Wochenplan einträgst, da du so die Wahrscheinlichkeit erhöhst, wirklich ins Schreiben zu kommen.
Wie lange sollte eine Schreibsession dauern?
Das hängt von dir und deinem Leben ab. Wenn du Autorin, Texterin etc. bist, und deine Arbeit im Schreiben besteht, wirst du längere bzw. häufigere Schreibeinheiten pro Tag haben, und das mehrmals in der Woche. Ist Schreiben dein Hobby oder deine private Leidenschaft, dann wirst du versuchen, das Schreiben in deinen Alltag einzuplanen. Daher kann die Zeitspanne von 15 Minuten pro Tag bis zu 5 bis 6 Stunden pro Tag dauern.
3 Gründe für zeitliche Grenzen
- Du brennst kreativ nicht aus
Vielleicht hast auch du schon einmal prokrastiniert und musstest einen Haufen Text in wenigen Stunden produzieren? Kannst du dich an das Gefühl danach erinnern? Diese Leere, diese Wortlosigkeit? Genau das ist mit dem kreativen Ausbrennen gemeint. Wenn du dir individuelle zeitliche Grenzen setzt, kann sich dein Kreativitätsspeicher immer wieder auffüllen und wird nie ganz leer. - Routine schlägt Quantität
Wenn du regelmäßig kleinere Schreibeinheiten einbaust, verbessern sich deine Fähigkeiten, weil du regelmäßig trainierst. Schreibst du größere Textmengen und machst danach längere Pausen, legst du bei jedem Schreibneubeginn einen Kaltstart hin. - Verbanne mögliche Blockaden
Wenn deine Beziehung zum Schreiben kompliziert ist, lohnt es sich, mit kürzeren Schreibeinheiten zu starten, denn so fällt es dir leichter, dich ins Schreiben zu bringen.
Gerade bei Anfangsschwierigkeiten gibt es nichts Besseres, als zu wissen, dass man nach einer täglichen 15-Minuten-Einheit schon viel getan hat. 15 Minuten sind konkret und nachvollziehbar, also sinnvoller als Open-End-Vorgaben.
Doch wie lassen sich diese Grenzen beispielhaft umsetzen? Haruki Murakami hat einen fixen Tagesplan, wenn er an einem Roman schreibt. Dieser sieht nicht nur 5 bis 6 Stunden Schreibzeit pro Tag vor, sondern auch körperliche Aktivitäten wie Schwimmen oder Laufen. Wie viele andere Autoren arbeitet auch er nach dem Eat-the-Frog-first-Prinzip, das bedeutet, er legt die Tagesaufgabe mit der höchsten Priorität, in seinem Fall das Schreiben, an den Tagesbeginn, damit sie gleich am Morgen bzw. Vormittag erfüllt wird. So kann sie nicht aufgeschoben werden und du hast ein Erfolgserlebnis, weil das Wichtigste schon erledigt ist.
Das Leben ist voller Abenteuer, also entscheide bewusst für dich selbst, wie viel Zeit dein Schreiben braucht bzw. wie viel produktive Zeit du deinem Schreiben schenken möchtest, denn: Viel Schreibzeit bedeutet nicht gleich produktives Schreiben.